Scor 2030 und 4060 – der Spaß steht im Vordergrund

Lesezeit: 4 – 5 Minuten

Verbindet uns nicht alle dieser Sport, weil es uns Spaß macht? Klar gibt es immer die, die es etwas zu ernst nehmen. Bei ein paar könnte man denken, sie machen das nur, weil sie masochistisch veranlagt sind. Aber selbst dann müsste das ja in die Kategorie Spaß fallen … oder? Die Marke Scor will ihre Bikes für nur einen Zweck bauen – maximalen Fahrspaß. Verspielte Bikes, die dennoch genügend Sicherheit vermitteln, wenn es mal steiler und technischer wird. Wir haben uns das 2030 und das 4060 mal genauer angeschaut.

Was ist eigentlich Scor?

Alles begann mit ein paar Entwicklern der Schweizer Marke BMC. Eine Marke, die viel mehr für ihre Road- und XC-Bikes bekannt ist. Fahren gegen die Uhr. Enge, aerodynamische Klamotten. Streben nach dem obersten Treppchen. Das Gegenteil, wonach diese Entwickler in ihrer Freizeit suchten. Sie wollen Spaß auf dem Bike, neue Trails erkunden und mit ihren Bike-Buddies bei einem Bier abhängen. Von steilen, technischen und engen Herausforderungen über große Jumps bis hin zu alpinen Singletrails – alles soll machbar sein. Und das Wichtigste: Spaß machen. Der Grund, warum wir alle mit dem Sport anfingen. Alles Punkte, die nicht so richtig zur Performance-getriebenen Marke BMC passten. Aber anstatt die Idee der Jungs abzulehnen, unterstütze BMC ihre Vision. Nach Feierabend tüftelten sie in der Betriebswerkstatt an ihrem Traumbike. Im ersten Schritt nahmen sie das BMC Trailfox her und machten Anpassungen nach ihren Vorstellungen. Ein flacherer Lenkwinkel. Ein niedrigerer Schwerpunkt. Eine komplette Überarbeitung des Hinterbaus. Am Schluss erkannte jeder das Potenzial dieses Bikes. Mit dem Ergebnis und der Philosophie wurde dann auch schnell klar: Das soll nicht unter dem Namen BMC laufen. So entstand die Marke Scor. Das 4060. Und das Motto: play the mountains.

Scor möchte dich zum Spielen einladen. Egal, ob in den Bergen, auf deinen Hometrails, auf Sprüngen oder auf dem Parkplatz.

Beim Bike Connection Event in Massa Marittima durften wir die Bio-Bikes – das 4060 LT, 4060 ST und den kleinen Bruder, das 2030 – begutachten.

Links das 4060 und rechts das 2030:

Wofür stehen die Zahlen?

Sie geben Info über den Federweg am Hinterbau. Jedes Bike hat zwei verschiedene Optionen.

4060

Das große 4060 bietet entweder 140 mm oder 160 mm Federweg. Anpassbar über den Dämpferhub und einen Flip Chip. Der 4060-Rahmen kann immer beides. Jedoch musst du dich beim Kauf für eine Dämpfer-Variante entscheiden. Für die 140 mm (4060 ST) benötigst du einen Dämpfer mit 50 mm Hub. Für die 160 mm (4060 LT) benötigst du einen Dämpfer mit 62,5 mm Hub. Das ST kommt mit 150 mm an der Front und das LT mit 170 mm. Die Steuersatzschale lässt sich um 180° drehen und so der Lenkwinkel fine-tunen. Beim LT bekommst du einen Lenkwinkel von 63,8° oder 65° und beim ST 64,5° oder 65,5°.

ST oder LT? Je nachdem dreht man den Flip Chip an der hinteren Dämpferaufnahme.

2030

Das 2030 kommt mit 120-mm- oder 130-mm-Federweg daher. Für diese Änderung benötigt es wieder einen Dämpfer mit etwas mehr Hub, allerdings gibt es hier keinen Flip Chip. Standardmäßig kommt das kleine Bike in der 120-mm-Variante. Gepaart mit einer 140-mm-Federgabel. Wünschst du hinten 130-mm-Federweg? Dann musst du nachträglich einen Dämpfer mit 52,5-mm-Hub verbauen. Die Steuersatzschale zur Lenkwinkelanpassung gibt es auch am 2030 – wähle zwischen 64,5° oder 65,5°.

Das 2030 hat keinen Flip Chip. Hier wird der Dämpfer nur gegen eine Variante mit mehr Hub getauscht.

Wie ist ein Fahrrad, das Spaß macht und nicht für den Renn-Einsatz ausgelegt ist?

Scor möchte verspielte und „poppige“ Bikes bauen. Dennoch ist das Ziel, die nötige Sicherheit zu bieten, wenn es steil und technisch wird. Spielen. Springen. Manual fahren. Das ist ihre Definition von Spaß.

Warum ein Bike mit mehr pop?

Die ganze Zeit am Boden kleben? Einfach über alles drüber bügeln? Das ist nicht das, was sich die Scor-Entwickler vorstellen. Der sogenannte Pop lädt zum aktiven Abspringen ein. Ein poppiger, spring-freudiger Hinterbau belohnt dich mit Airtime. Jede Welle. Jeder Stein. Jede Wurzel. Ziehe überall ab. Mit Leichtigkeit. Auf Sprüngen fühlt sich das Bike zuhause.

Play in the mud. Yannick konnte ein paar wenige, matschige Laps mit dem 2030 drehen. Der erste Eindruck passt – das 2030 wandelt jeden kleinen Input in Flugmeilen um.

Wie kann Scor das erreichen?

Die Idee der Entwickler ist, dass dir die progressivere Hinterbau-Plattform mehr Support bietet, wenn du einen Implus zum Abspringen oder Pushen gibst. Beim Einfedern rauschst du nicht durch den Federweg. Kurze Kettenstreben unterstützen das agile Fahrgefühl.

Ist das Bike dann nur zum Springen gemacht?

Langer Reach. Flacher Lenkwinkel. Ein tiefer Schwerpunkt. Das alles gibt laut Hersteller die nötige Sicherheit, wenn es steil und technisch wird. Der Anfangsbereich des Federwegs ist sensibler abgestimmt – für genügend Grip. Kommst du tiefer in den Federweg, wird die Kennlinie progressiver und bietet mehr Support.

Wie pedaliert sich das Bike?

Im SAG-Bereich verspricht Scor eine Plattform mit viel Unterstützung. So wird Pedalkraft in Vortrieb umgewandelt. Wippen des Hinterbaus kann dadurch größtenteils unterbunden werden. Tiefer im Federweg reduziert sich der Anti-Squat. Das Ziel: ein besseres Ansprechverhalten und weniger Pedalrückschlag.

Welche Details gibt es noch an den Bikes?

Innenverlegte und geführte Züge. Für ein leises Bike von kleinen bis großen Sends.

Ein dicker Kettenstrebenschutz. Für ein leises Bike. Die Wellen stellen Sprünge dar. Der spring-freudige Charakter der Bikes wird hier unterstrichen.

Ein Staufach im Rahmen. Für deine wichtigsten Utensilien oder Snacks. Das Staufach des 2030 (Bild unten links) ist mit einer Klappe auf dem Unterrohr zugänglich. In der mitgelieferten Tasche kann man problemlos Tools und Riegel unterbringen. Das 4060 (Bild unten rechts) verfügt über ein kleineres Staufach im Tretlagerbereich. Ein UDH-Ersatzschaltauge ist serienmäßig auf der Innenseite angebracht.

2030 oder 4060? Was darf es sein?

2030

Das 2030 ist für die Fahrer, die sich bei einem Short-Travel-Bike nach mehr sehnen. Für alle, die die klassischen „Downcountry“-Bikes an ihre Grenzen bringen. Kein aufgeblasenes XC-Bike. Sondern ein runter skaliertes Enduro. Das 2030 hat an mehreren Stellen die Gene des 4060 geerbt. Lower Link Virtual-Pivot-Hinterbau. Große Lager. Stahlachsen. ASTM4-Klassifizierung. 

Das 2030 ist gemacht, um dich vor nichts zurückzuhalten. Effizienz und Spaß – dafür steht das 2030. Für die meisten deutschen Strecken, Jumplines und Flowtrails wird das 2030 deine ideale Wahl sein. Vor dem ein oder anderen Bikepark-Besuch schreckt das 2030 laut Jan von Scor nicht zurück. Bist du dort Dauergast, lohnt sich jedoch der Blick zum 4060.

4060

Massiver und potenter? So wie viele andere Enduro-Racebikes? Nein! Massiv viel Spaß! Das hat sich Scor mit dem 4060 auf die Fahne geschrieben. Kreative, spielerische Lines. Anstatt der stumpfen, schnellen Racelinie. Bei deinen Bikepark-Missionen gibt dir das Mehr an Federweg die nötige Sicherheit.

Fotos: Rupert Fowler

 

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Autor – YANNICK NOLL

Größe: 178 cm

Gewicht: 75 kg

Fahrstil: Als ehemaliger Racer darf es gerne schnell und flüssig sein. Größere Sprünge und steile Rampen dürfen aber auch nicht fehlen. Das Bike ist etwas straffer und schneller abgestimmt, dass es entsprechend schnell auf Input vom Fahrer reagiert. 

Motivation: Es soll Spaß machen. Ein Bike sollte nicht langweilig, alles platt bügeln. Der Charakter darf etwas lebendiger sein. Bei der Abstimmung, wie auch beim Fahrstil. Das Produkt sollte haltbar sein und auch auf längeren Biketrips sorgenfrei funktionieren.


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