Scharfe Trail-Würze – Salsa Custom Aufbau
Lesezeit: 7–8 Minuten
Stell dir vor, du stehst in der Küche – die Sonne hat gerade das letzte Licht des Tages über die Trails geschoben. Vor dir liegt das, was du für den Höhepunkt deines kulinarischen Abends hältst: die Salsa. Schnippeln, mischen, würzen. Du nimmst den ersten Löffel davon – es schlägt dir die Zunge aus dem Mund. Rauch kommt aus deinen Ohren. Eine wilde, übermäßige Schärfe, die sich wie ein aggressiver Gast im eigenen Magen breitmacht. Du hast es übertrieben. Die Salsa ist so scharf, dass sie dir die Augen aus dem Kopf treibt – aber hey, du bist der Koch, du hast es so gewollt.
Eine Übersicht mit allen Custom-Projekten findest du hier.
Fusion-Kitchen aus Trail- und Endurobike
Und genau da kommen die wahren und professionellen Salsa-Köche ins Spiel, die Entwickler dieses Fahrrads. Ein Bike, das ganz normal aussieht, aber so breit individualisiert, wie abgeschmeckt werden kann. Während du noch versuchst, deine Zunge zu retten, haben diese Köche in ihrem Labor aus Aluminium und Carbon zwei Varianten in einem Bike vereint. Fusion-Kitchen aus Trail- und Endurobike.
Der Rahmen von Salsa ist somit die Basis für zwei Bikes, die wie eine gut abgeschmeckte Salsa in jeder Situation mit der richtigen Würze begeistern.
Eine Variante für mildere Strecken mit weniger Trail-Scoville – so wie eine leichte Frischkäsesalsa. Und eine Version für extrem-heiße Manöver, die dich ins Schwitzen bringen – so wie die Salsa von deinem südamerikanischen Schwiegervater, der es dir mal so richtig zeigen will.
Gelöst wird das über zwei verschiedene Hinterbau-Links. Je nachdem, welchen man verbaut, kredenzt man sich, je nach Schärfegrad des Trails oder Geschmacks, ein unterschiedliches Bike:
Blackthorn
Weniger Federweg für pikante Trails. Zwei Dämpferhübe für ein kleines Salsa-Buffet.
140 mm (Standard) mit einem 210 x 52,5 mm Dämpfer // 160 mm Federgabel
146 mm mit einem 210 x 55 mm Dämpfer
Cassidy
Mehr Federweg für diejenigen, die es feurig-scharf mögen.
165 mm mit einem 230 x 62,5 mm Dämpfer // 180 mm Federgabel
Du willst dein Blackthorn auf ein Cassidy umbauen oder anders herum? Das benötigst du dafür:
Von Blackthorn zu Cassidy:
2604 Cassidy Link Set
230 x 62,5 mm Dämpfer
170–180 mm Federgabel
Von Cassidy zu Blackthorn:
2605 Blackthorn Link Set
210 x 52,5 mm Dämpfer
140–160 mm Federgabel
Über diesen Link ändert man die Würze des Bikes.
Noch mehr Optionen
Doch das ist noch lange nicht alles: Dank seiner großen Vielseitigkeit lässt sich das Bike mit einem Flip-Chip komplett auf 29 Zoll oder als Mullet-Setup anrichten. So wie man seine Salsa je nach Vorliebe mit einer beliebigen Anzahl an Jalapeños abschmecken kann, bietet dieses Bike vielfältige Möglichkeiten zur Individualisierung – und das alles, ohne preislich den Rahmen zu sprengen!
Auf der Speisekarte steht als Option sowohl ein Alu- als auch ein Carbon-Rahmen.
Salsa Blackthorn (Rahmenset):
Carbon 3.799 € UVP
Alu 2.599 € UVP
Salsa Cassidy (Rahmenset):
Carbon 3.899 € UVP
Alu 2.699 € UVP
Aktuell bekommt man die Rahmen immer wieder zu einem noch attraktiveren Kurs.
Mein Ansatz: zurück zu den Wurzeln, zurück zu Aluminium. Nach längerer Zeit auf einem eher steifen Carbon-Rahmen wollte ich wieder das altbekannte Fahrgefühl eines Alu-Bikes erleben.
Split Pivot Hinterbau
Salsa verwendet einen Split Pivot Hinterbau des Kinematik-Gurus Dave Weagle (Testpilot-Podcast mit Dave – Episode 1 und Episode 2).
Dadurch das die Sitzstrebe mit dem Bremssattel separat von der Kettenstrebe mit dem Hinterrad ist, kann der Hinterbau getrennt voneinander auf das Federungsverhalten beim Bremsen wie auch beim Pedalieren angepasst und optimiert werden.
Ein zentraler Vorteil des Split Pivot ist, dass es Bremskräfte und die Funktion der Federung voneinander entkoppelt – beim Bremsen bleibt die Hinterbaufederung aktiv. Durch die aktive Federung bei Bremsvorgängen bleibt das Hinterrad besser mit dem Untergrund in Kontakt – du hast mehr Grip und Kontrolle.
Das Split Pivot System positioniert den Drehpunkt um die Hinterradachse. Dadurch bleibt die Kettenspannung relativ konstant. Das bedeutet, dass die Tretkraft effizient auf das Hinterrad übertragen wird, ohne dass übermäßig viel Energie durch das Ansprechen der Hinterbaufederung verloren geht.
Clevere Details
Vor dem Dämpfer findet ein kleines Reparaturset, ein Schlauch oder auch, für den Trailsnack, ein Döschen Salsa Platz. Der Alu-Rahmen hat einen gefrästen Schlitz für einen Strap – ein passender Strap von Salsa wird mit dem Rahmen geliefert. Carbonrahmen verfügen über einen integrierten verstärkten Schlitz und einen Rahmenschutz aus Gummi.
Auf dem Oberrohr befinden sich zusätzlich zwei Gewinde, um eine weitere Halterung oder einen Bike-Computer zu montieren. Ab Werk sind dort zwei Abdeckkappen platziert.
Und jetzt zu den Zutaten meines ersten Salsa Blackthorns:
Dämpfer
Ein guter Koch kann aus den einfachsten Zutaten etwas Leckeres zaubern. Genauso wie die Jungs von Salsa Bikes mit dem Rock Shox Super Deluxe Select+. Dieser Dämpfer ist wie eine minimalistische Salsa, die trotzdem mit einem soliden Geschmack überzeugt: nur ein paar Zutaten – Rebound und Lockout – und fertig ist das Menü für den spaßigen Trail-Genuss. Er schmeckt und funktioniert ab der ersten Testfahrt wunderbar!
Kein Schnickschnack. Keine Überwürzung. Einfach ein Tune, der perfekt harmoniert.
Federgabel
Die Cane Creek Helm setzt dagegen auf ein paar mehr Zutaten und lädt zur Feinschmecker-Küche ein. Hier bekommt man Low Speed- und High Speed-Compression, fein abgeschmeckt, mit einem Rebound-Knopf aufgetischt, um jedem Trail die perfekte Note zu verleihen. Große Schläge? Kleine Schläge? Kein Problem: Diese Gabel verschlingt sie alle – wie ein hungriger Esser eine große Portion Nachos mit Salsa.
Mit dieser Gabel fühlst du dich wie ein Sternekoch am Trailbuffet!
antrieb
Eine labbrige Schaltung ist wie ein matschiges Gemüse – das gehört einfach nicht in eine gute Salsa. Dank bewährten Zutaten wie dem Shimano XTR Schaltwerk, dem XT Schalthebel, der E*Thirteen Helix Kassette und der XT Kurbel bekommt man knackige Schaltvorgänge serviert – so knackig wie die frisch gewürfelten Paprika und Tomaten in deiner Lieblingssalsa. Mach dir keine Gedanken über die Schaltung – es reicht schon darüber zu grübeln, wie man sein Salsa-Rezept optimieren kann.
Cockpit
Ein wahrer Leckerbissen: Die Aertime-Komponenten bringen Würze ins Cockpit. Der kurze 33-mm-Dekade-Vorbau ist wie der kleine, aber kraftvolle Spritzer Limettensaft, der einer Salsa den entscheidenden Frische-Kick gibt. Dazu kommen die edlen schwarz-silbernen Spacer, abgerundet mit einer schicken Aheadcap – optisch ein echter Hingucker!
Und was wäre eine Salsa ohne Konsistenz?
Flüssig und dünn. Alles würde vom Nacho tropfen – Horrorszenario. So finde ich, ist das auch mit dünnen Griffen. Der ODI Rogue ist für mich der perfekte, dicke Griff, der sich anfühlt wie eine cremige Salsa. Hier klebt alles da, wo es hingehört – ob Salsa auf dem Nacho oder ich am Lenker!
Alles unter Kontrolle mit den ODI Rogue – meine erste Wahl.
Bremsen
Sollte es mal richtig spicy werden, brauchst du etwas, das die Lage entschärft. Irgendetwas, das dich sicher runterbringt. So wie Milch bei einer zu scharfen Salsa. Oder die Magura Gustav Bremsen auf dem Trail? 2,5 mm dicke Scheiben. Konzipiert fürs E-Bike.
Sind sie die Feuerwehr, wenn es auf dem Trail zu heiß hergeht?
Ein ausführlicher Bericht folgt bald! Bringen sie dich bei feurigen Salsa-Abenteuern ins Schwitzen oder bewahren sie dir einen kühlen Kopf?
Laufräder
Hier setze ich auf die E*Thirteen Flux Carbon Enduro Laufräder mit der Sidekick Nabe (hier den Test lesen).
Was haben Frischkäse und dieser Laufradsatz gemeinsam?
Beides entschärft direkt den großzügig unterschätzten Schärfegrad – entweder der Salsa oder des Trails! Mit der Sidekick Nabe bleibst du cool und verlierst nicht den Verstand (oder auch Pedalkontakt) – selbst bei Trails, die dir ordentlich Feuer unterm Hintern machen.
Unbewiesener Funfact: Dieser Laufradsatz entschärft den Schärfegrad des Trails um ca. 300.000 Trail-Scoville.
Reifen
Für den richtigen Biss auf dem Trail sorgen die E*Thirteen Grappler Enduro Reifen. Die stabile Karkasse und die bissigen Stollen sind wie die perfekt abgestimmten Jalapeños, die jeder Salsa das gewisse Etwas verleihen. Kein Trail ist zu rutschig, kein Biss zu scharf!
Sitzzone
„Uuhh, das brennt zweimal!“
Nicht mit dem SDG Bel-Air 3.0 Max Lux-Alloy Sattel. Der Sattel bietet mir persönlich einen Komfort, der wie der beruhigende Joghurt-Dip neben der scharfen Salsa ist: angenehm, wohltuend und ein Must-Have, wenn es mal heiß am Hintern wird.
Passend dazu die edle E*Thirteen Variostütze – farblich perfekt abgestimmt – wie die dezente Deko aus Korianderblättchen auf der Salsa.
Die elegante Aertime-Sattelstützenklemme rundet das Ganze optisch ab und harmoniert mit dem Cockpit wie eine würzige Salsa auf deinen Nachos. Das Auge isst – ääh – fährt ja bekanntlich mit!
pedale
Scharf wie meine Salsa, so mag ich auch die Pins an meinen Flatpedals – daher kommen die Aertime Dekade auf die Zutatenliste. Sie bieten nicht nur jede Menge Grip, sondern auch clevere Details. Gute Dichtungen und Ersatzteilversorgung, damit sie lange frisch bleiben. Variabler Schärfegrad der Pins dank der mitgelieferten Unterlegscheiben, die wie die Gewürze einer Salsa individuell angepasst werden können – von mild bis feurig.
Diese Pedale halten dich sicher auf dem Bike, egal, wie heiß es hergeht.
Wie geht es weiter?
Und wie das bei einem guten Koch so ist – er testet Neues aus und entwickelt seine Rezepte ständig weiter. Welche Zutaten kommen als Nächstes in meine Salsa? Ich nehme euch weiterhin mit auf meine kulinarisch-heiße Bike-Reise!
Ihr wollt mehr Custom bikes?
Autor – Yannick Noll
Größe: 178 cm
Gewicht: 75 kg
Fahrstil: Als ehemaliger Racer darf es gerne schnell und flüssig sein. Größere Sprünge und steile Rampen dürfen aber auch nicht fehlen. Das Bike ist etwas straffer und schneller abgestimmt, dass es entsprechend schnell auf Input vom Fahrer reagiert.
Motivation: Es soll Spaß machen. Ein Bike sollte nicht langweilig, alles platt bügeln. Der Charakter darf etwas lebendiger sein. Bei der Abstimmung, wie auch beim Fahrstil. Das Produkt sollte haltbar sein und auch auf längeren Biketrips sorgenfrei funktionieren.