VERGLEICHSTEST: Fox Live Valve Neo vs. RockShox Flight Attendant
Lesezeit: 20–25 Minuten
Kampf der Philosophien – Zu! Auf!
Seien wir mal ehrlich; elektronische Fahrwerke stecken zwar nicht mehr in den Kinderschuhen, aber die wenigsten von uns konnten sie schon auf dem Trail ausprobieren. Grund genug für uns, die beiden Platzhirsche miteinander zu vergleichen und herauszufinden, wer in welchem Bereich die Nase vorn hat. So viel kann man vorwegnehmen, beide funktionieren brillant. Aber einen Sieger gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Herangehensweisen. Wer sich für elektronische Fahrwerke und deren Potenzial interessiert, findet hier alle Antworten und kann danach entscheiden, welche Philosophie von welchem Hersteller für das eigene Profil am besten passt.
Welche Gabel und Dämpfer werden angeboten?
Eingangs muss man sich etwas mit der Historie beschäftigen. Fox Live Valve kam 2018 auf den Markt und wurde 2024 stark überarbeitet. Kabel verschwanden, wie auch die Einbindung der Federgabel. Man reduziert sich auf den Dämpfer. Die Gabel muss laut Fox im Traileinsatz direkt ansprechen, denn eine Verzögerung würde man negativ wahrnehmen. Lockout ist hier unerwünscht. Am Heck machen die bekannten Vertreter Float X (Luft) und der DHX (Stahlfeder) mit dem Live-Valve-Neo-Zusatz das Fahrwerk komplett.
Links der Float X und rechts der DHX Live Valve Neo Dämpfer.
RockShox zog 2021 mit Flight Attendant nach. Ebenfalls kabellos, aber deutlich umfangreicher an teilnehmenden Produkten. Ein Gesamtsystem, welches Federgabel, Dämpfer und eine Kurbel mit Pedaliersensor kombiniert. Seit 2023 bietet das System mit einem Firmware-Update und einem Powermeter oder Trittfrequenzsensor noch eine weitere, effizienzsteigernde Funktion. Ein optionaler kabelloser Schalthebel für die linke Lenkerseite ermöglicht einen zusätzlichen Modus. Dazu später mehr.
Alle AXS-Komponente können in ein Gesamtsystem geschaltet werden. Zwingend erforderlich für die Funktion von Flight Attedant ist aber nur die Gabel, der Dämpfer und der Pedaliersensor.
Drei Dämpfer mit zwei Luftoptionen und einer Coil-Variante (Super Deluxe Ultimate, Vivid Ultimate und Vivid Coil Ultimate), wie auch drei Federgabeln (Pike, Lyrik, ZEB) decken das Spektrum der Einsatzbereiche von Trail bis Enduro ab. Spyshots vom System in der Boxxer Doppelbrücke waren bereits diese Saison im Worldcup an Vali Hölls Bike zu sehen. Wann dieses die Marktreife erlangt, ist aktuell unklar.
Das RockShox Flight Attendant Lineup: ZEB, Lyrik, Pike, Super Deluxe Ultimate, Vivid Ultimate und Vivid Coil Ultimate (von links)
Was bringt mir das auf dem Trail?
Bikes sollen so effizient wie möglich unsere Körperkraft in Vortrieb verwandeln. Ein Fahrwerk, das wippt – ist der Hauptkritikpunkt, wenn es darum geht, zügig auf dem Trail voranzukommen. Über Systeme wie Lockouthebel an Gabel und Dämpfer, Remotes, welche diese vom Lenker aus bedienen, hin zu speziellen Hinterbauten oder hohen Anti-Squat-Werten (Dave Weagle Podcast 1 und Podcast 2), versuchen Hersteller Wippen in den Griff zu bekommen.
Einige Lösungen funktionieren besser als andere, manche sind Kompromisse oder umständlich und eigentlich wäre es ja prima, wenn das Ganze automatisch funktionieren würde. Das Fahrwerk blockiert, wenn es nicht benötigt wird, und wird plüschig, wenn es über Stock und Stein geht. Fox und RockShox haben beide eine (unterschiedliche) Idee davon, wie man dies lösen könnte – mit entsprechenden Sensoren und Technik.
Der Pedaliersensor (links) versorgt das RockShox-System mit Daten. Während Fox auf Sensoren (rechts) am vorderen und hinteren Bremssattel setzt.
Wie unterscheiden sich Live Valve Neo und Flight Attendant?
Während Fox den Dämpfer in Ausgangslage grundsätzlich blockiert und nur öffnet, wenn ein bestimmtes Szenario (Schlageinwirkung/Drop/Sprung) eintritt, vertritt RockShox die konträre Philosophie und lässt das Fahrwerk im Ruhezustand erstmal offen. Geschlossen wird es in dem Moment, indem man als Mensch Kraft in Vortrieb umsetzen möchte; sprich in die Pedale tritt. Das wird vom Sensor (Powermeter, Trittfrequenz- oder Pedaliersensor) in der Kurbel registriert und je nach gewähltem Modus reagiert das Fahrwerk entsprechend mit mehr Gegenhalt oder einem kompletten Lock.
Beide Hersteller verfügen über eine App, in der man die Einstellungen nicht nur ändern, sondern auch personalisieren kann.
Für die Enthusiasten unter euch bieten die Apps Einstellungen in einer Tiefe, welche die Performance noch weiter erhöhen können.
Gerade bei Fox kann man aber auch über das Ziel hinausschießen und so viel im Detail tunen, dass die App die Gefahr bietet, bei falscher Bedienung eine schlechtere Funktion im Fahrwerk zu erzielen. Hier ist eine entsprechende Erfahrung mit dem System vorausgesetzt. Wer sich hier keine Zeit nehmen möchte für ausgiebiges Ausprobieren, sollte bei den vorinstallierten Einstellungen bleiben.
Auf dem Trail ohne Smartphone schnell etwas ändern?
Beide Hersteller bieten bis zu einem gewissen Grad ohne Telefon etwas zu verstellen.
Wir empfehlen aber ausdrücklich, sich mit der jeweiligen App zu beschäftigen, um die Vorteile beider Systeme voll zu nutzen – selbst wenn du nicht bis ins kleinste Detail in die Materie eintauchen möchtest. Alleine das Anzeigen der Ladezustände der einzelnen Komponenten ist hilfreich – denn wenn Akku leer, System aus. Hier verfolgen beide Hersteller den gleichen Ansatz und das Fahrwerk geht in den offenen Modus.
Bei Fox ist am Dämpfer ein Akku und in den Sensoren eine CR2032-Knopfzelle verbaut.
Bei RockShox befindet sich jeweils ein Akku an Gabel und Dämpfer. In unserem Powermeter steckt eine-AAA Batterie.
Fox im Detail
Für Fox Live Valve Neo gibt es fünf vorgefertigte Standard-“Tunes” aus denen du in der App auswählen kannst:
Standard
Passend für die meisten Vorlieben.
Firm
Der Dämpfer wird die Plattform eher geschlossen halten für mehr Effizienz. Kleinere Schläge werden ihn nicht öffnen.
Plush
Für mehr Komfort und schnelleres Öffnen des Dämpfers bei Schlägen.
Open
Das System deaktiviert die Plattform und euer Dämpfer ist immer offen.
Closed
Hier bleibt euer Dämpfer immer geschlossen, mit Ausnahme bei einer Landung von einem Sprung oder Drop. Vergleichbar mit einem festen Lockout an einem regulären Dämpfer.
Zusätzlich unterscheidet Fox drei Fahrsituationen: Uphill, Flach und Downhill
Über je einen Sensor, der am vorderen sowie am hinteren Bremssattel montiert ist, werden die wirkenden Kräfte auf das Rad wie auch die Neigung des Bikes gemessen. Somit kann das System erkennen was ihr gerade auf dem Bike macht, ihr bergauf oder bergab fahrt und ob ihr springt. Jeder der Tunes ergibt im Zusammenspiel mit der Fahrsituation ein bestimmtes Szenario, bei welchem der Dämpfer öffnet und Federweg freigibt.
In der App kann man in den Tune-Einstellungen für jede Fahrsituation nachvollziehen, bei welchem Neigungswinkel und mit welchen G-Kräften der Dämpfer geöffnet wird. Außerdem bekommt man Auskunft darüber wie lange sich der Dämpfer nach dem Öffnen im offenen Modus befindet – möglich von 100 ms bis hin zu 4000 ms.
Zusätzlich verfügt Fox Live Valve Neo am Dämpfer über einen simplen „Firm“-Drehregler mit 7 Positionen. Mit ihm kann man die Härte der Dämpfer-Plattform in der geschlossenen Einstellung beeinflussen. Je nachdem welchen Tune du in der App aktiviert hast, hat das Drehen am „Firm“-Knopf eine unterschiedlich starke Auswirkung – je mehr du ihn aber im Uhrzeigersinn drehst, desto weniger Federweg wird der Dämpfer im geschlossenen Zustand freigeben.
Das blitzschnelle Öffnen und Schließen des Dämpfers passiert über das Solenoid – das Herzstück der elektronischen Fox Live Valve Neo Dämpfung. Das ist ein kleines elektromagnetisches Ventil im Inneren des Dämpfers mit 2 Positionen. Die verbauten Sensoren an den Bremssätteln senden Informationen an das Steuermodul. Wird die eingestellte G-Kraft überschritten, sendet das Steuermodul ein elektrisches Signal an das Solenoid. Durch dieses Signal wird ein Stift im Ventil bewegt. Diese Bewegung öffnet oder schließt die Ölkanäle in der Dämpfung, wodurch sich die Dämpferhärte verändert.
Damit öffnet und schließt das System schneller und leiser als jeder Motor.
Wir empfehlen zuerst alle Standard-Tunes zu testen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich die Software in den drei verschiedenen Situationen verhält und welcher Tune am besten für dich geeignet ist.
Um die Möglichkeiten der App besser zu verstehen, möchten wir hier noch ein konkretes Beispiel anbringen. Dazu zeigen wir eines unserer selbst angelegten Test-Setups, das für uns in der Praxis gut funktioniert hat. Der SAG betrug ca. 30 % und der Firm-Hebel war komplett im Uhrzeigersinn geschlossen.
Uphill
Stellen die Neigungssensoren einen Winkel von +3,5° fest, schaltet Fox Live Neo in das Uphill-Setting. Der Uphill-Winkel kann von 1° bis 8° eingestellt werden.
Modus „Gekoppelt“ heißt, dass der vordere und der hintere Sensor aktiv sind. „Nicht gekoppelt“ heißt, dass nur die vom Hinterradsensor erkannten Schläge den Dämpfer öffnen würden.
Bei „Dämpfer-Übersteuerung“ ist mit dem Punkt „Live“ das System aktiv und öffnet den Dämpfer bei einem Winkel von +3,5°, wenn die nachfolgend eingestellten G-Kräften aufgezeichnet werden. Optional kann man das System mit einem komplett „Offen“- oder „Geschlossen“-Modus überschreiben. Möchte man zum Beispiel im Uphill maximale Effizienz und benötigt wenig Traktion, weil man bergauf nur Forstwege und keine technischen Trails fährt, könnte man das hier mit dem Punkt „Geschlossen“ erreichen – dann wird der Dämpfer ab einem Winkel von +3,5° nie ansprechen. Mit der „Offen“-Einstellung wäre der Dämpfer ab +3,5° komplett offen und würde nie schließen – was im Uphill eher wenig Sinn macht. Hier haben wir uns dazu entschlossen, die Vorzüge des Systems zu nutzen und „Live“ zu aktivieren.
Anschließend werden bei „Schwellenwert für Ansprechverhalten“ die G-Kräfte eingestellt, die jeweils am Gabel- sowie am Hinterradsensor aufgezeichnet werden müssen, dass der Dämpfer seinen Federweg freigibt. 7 G waren ein guter Wert, mit dem wir immer effizient nach oben fuhren.
Zu guter Letzt wird die „Öffnungszeit“ eingestellt – auch hier wieder Gabel- und Hinterradsensor getrennt voneinander. Sobald die vorgeschriebene G-Kraft erreicht wird und der Dämpfer öffnet, startet ein Timer. Nach Ablauf der hier eingestellten Zeit schließt das System wieder – außer es wird ein weiterer Schlag mit der benötigten Kraft verzeichnet. Dann startet der Timer erneut.
Flach
Der Modus „Flach“ ist aktiv, wenn du im Winkel zwischen den zwei eingestellten Neigungswerten von Uphill und Downhill fährst. In unserem Fall zwischen +3,5° und -3°.
Die Einstellungsmöglichkeiten Modus, Dämpfer-Übersteuerung, Schwellenwert für Ansprechverhalten und Öffnungszeit sind identisch zu den vorher beschriebenen Punkten bei dem „Uphill“-Modus.
Beim Schwellenwert hat für uns ein Öffnen ab 3,5 G gut funktioniert. Damit pedaliert und rollt man effizient über kleine Unebenheiten im geschlossenen Zustand. Gibt man Input von oben, um aktiv abzuziehen, öffnet der Dämpfer und man kann wie gewohnt Pop generieren.
Die Öffnungszeit wählten wir mit 1,5 Sekunden etwas länger als im Uphill.
Downhill
In unserem Fall tritt der Downhill-Modus ab einem Winkel von -3° ein. Der Uphill-Winkel kann von -1° bis -8° eingestellt werden.
Die Einstellungsmöglichkeiten Modus, Dämpfer-Übersteuerung, Schwellenwert für Ansprechverhalten und Öffnungszeit sind identisch zu den vorher beschriebenen Punkten bei dem „Uphill“-Modus.
Wie man bei den G-Kräften sehen kann, haben wir uns hier für ein fast offenes System entschieden. Man bekommt etwas Support bis zu einer Kraft von 1,5 G. Damit liegt das Rad satt auf der Strecke und bügelt die unangenehmen Schläge gewohnt weg.
Möchte man bergab den Dämpfer lieber immer offen fahren, wählt man bei dem Punkt „Dämpfer-Übersteuerung“ die Option „Offen“ aus. Das Fox Live Neo System wäre dann in unserem Fall ab -3° immer komplett offen.
Mit einer längeren Öffnungszeit als im „Uphill“- und „Flach“-Modus bleibt der Dämpfer nach einem Schlag länger offen und nimmt mögliche weitere Schläge direkt auf ohne zu schließen.
RockShox im Detail
RockShox Flight Attendant verfügt über verschiedene Fahr-Settings:
Auto
Manuell
Override
Safe
Das Vollautomatische, mit dem du dir über nichts Gedanken machen musst, nennt sich Auto-Modus. Hier gibt es drei Fahrsituationen: Open, Pedal und Lock. Im Open-Modus ist das Fahrwerk komplett offen und fühlt sich genau so an, wie wenn das System ausgeschaltet ist. Pedal bietet eine strammere Unterstützung, die weniger Federweg freigibt. Der Lock-Modus macht, was der Name verspricht – da tut sich nichts an der Federung.
Anhand deiner sogenannten Bias-Einstellungen und den eingebauten Neigungssensoren schaltet Flight Attendant komplett automatisch zwischen diesen drei Modi.
Den Bias-Wert kannst du in fünf Stufen von -2 bis +2 wählen – dieser gibt dem System vor, wie schnell das Fahrwerk zwischen dem Open-, Pedal- und Lock-Modus wechselt. 0 ist der Mittlere-/Ausgangswert, so wie man es auch von der Druckstufendämpfung bei den Non-E-Fahrwerken von RockShox kennt. Stellt man den Bias-Wert in Richtung +, schaltet das Fahrwerk bei einer Kraft- oder Bewegungsaufzeichnung am Pedaliersensor schneller in den Pedal bzw. Lock-Modus. In Richtung - bleibt das Fahrwerk länger offen. Über den Neigungssensor wird aufgezeichnet, ob man sich gerade im Uphill, Downhill oder in der Ebene befindet. Im Uphill und in der Ebene wird der Pedal- bzw. Lock-Modus schneller aktiviert als bergab.
RockShox steuert das Gesamtsystem über den besonderen Flight Attendant Knopf auf der rechten Gabelseite.
Dort kann man unterwegs alles Nötige auch ohne App einstellen. Über die Druckknöpfe an der Gabel kannst du Folgendes im Gesamtsystem anpassen:
Den Modus, ob Auto (LED Grün) oder manueller Modus (LED Rot)
Bias-Einstellung
Low Speed Compression (LSC) Gabel
Low Speed Compression (LSC) Dämpfer
Kalibrieren des Fahrwerks (muss vor der ersten Nutzung und bei jeder Luftdruck-Änderung gemacht werden)
Über die LEDs siehst du nicht nur, in welchem Fahr-Setting du dich gerade befindest, sondern auch, ob du gerade in Open, Pedal oder Lock fährst. Jeden Wechsel kannst du optisch sowie auch akustisch wahrnehmen – vorausgesetzt du hämmerst nicht gerade durch das gröbste Gelände und bist damit beschäftigt zu überleben.
Nachfolgend die restlichen Modi kurz erklärt. Zu allen Modi gibt es auch ein Youtube-Video von RockShox.
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Im manuellen Modus wechselt man zwischen Open, Pedal und Lock via Knopfdruck an der Federgabel.
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Optional gibt es noch den Override-Modus – die LED leuchtet orange. Dafür wird der eingangs erwähnte zusätzliche Controller auf der linken Seite des Lenkers benötigt. Per Knopfdruck kann der Fahrer den Auto-Modus mit einem vorher festgelegten Modus (Open, Pedal oder Lock) überschreiben. Hinweis: Eine AXS-Reverb-Sattelstütze kann dann nicht verwendet werden, da der Controller mit dem Override-Modus belegt ist.
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Der Safe-Modus wird aktiviert, wenn ein oder mehr Akkus im System leer sind, und es leuchten drei LEDs gleichzeitig auf – in diesem Modus schaltet das Fahrwerk auf komplett offen.
Spannend wird es mit den Möglichkeiten der neuen Adaptive Ride Dynamics:
RockShox beschreibt hiermit ein System, das in der Lage ist, anhand der vom Fahrer erbrachten Leistung die Einstellungen des Fahrwerks anzupassen. Dafür wird ein Powermeter in der Kurbel benötigt. Bei Adaptive Ride Dynamics gibt es eine automatische und eine manuelle Einstellung. In der Auto-Variante teilt das System die aufgezeichneten Leistungen des Fahrers in vier Zonen ein und passt die Modi dementsprechend an. Dafür benötigt das System Pedalier-Messwerte über einen Zeitraum von mindestens 20 Minuten. Ändert sich das Leistungsniveau des Fahrers mit der Zeit, passt sich der Algorithmus von Active Ride Dynamics vollautomatisch an.
Wünschst du dir im Rennen die ideale Unterstützung in Verbindung zu den Wattwerten deines Race-Speeds, solltest du darüber nachdenken, wann und wie du dieses System in der automatischen Einstellung nutzt. Fährst du im Winter zum Beispiel viel Grundlagenausdauer, werden sich die Werte nach unten schrauben. Wer hier auf Nummer sicher gehen will und in bestimmten Situationen den exakten Support vom System wünscht, sollte renn-ähnliche Einheiten im Auto-Modus fahren, die Werte beobachten und notieren. Über den manuellen Modus kannst du dann deine gewünschten Wattwerte über die vier Zonen selbst aufteilen. Das gibt all denjenigen, die das System noch spezieller auf ihre Vorlieben individualisieren wollen, mehr Möglichkeiten zum Tunen.
Die vier Leistungszonen im Überblick:
Sprintzone
Maximale Effizienz beim Sprint – damit alles, was man hineingibt, in Vortrieb verwandelt wird.
Hohe Leistungszone
Straff und effizient – für Vollgas im Gelände.
Mittlere Leistungszone
Eine Balance aus Komfort und Effizienz – bei moderater Anstrengung für ein besseres Ansprechverhalten in unterschiedlichem Terrain.
Niedrige Leistungszone
Primär offenes, komfortbetontes Fahrwerk – bei entspanntem Pedalieren.
AXS App
Auch wenn du über die Druckknöpfe schon recht viel ändern kannst, empfehlen wir den Blick in die App – sie ermöglicht noch mehr Funktionen und gibt weitere Einblicke.
Zum Beispiel kannst du einstellen, dass Gabel und Dämpfer oder auch nur die Gabel im Auto-Modus nie in den Lock gehen. Die Adaptive Ride Dynamics Aufzeichnung kann eingesehen, manuell überschrieben oder sogar ganz ausgeschaltet werden. Außerdem lassen sich Bias-, LSC-, Override- und Pedaliersensor-Einstellung ändern, Software-Updates machen, den Ladezustand der Komponenten überwachen, die LEDs an der Gabel reduzieren, sowie Guides, Tutorials und Ratgeber anschauen.
Welches System passt für welchen Anwender?
Wir wollten herausfinden, wo die jeweiligen Stärken der beiden Systeme liegen und für welches Nutzerprofil welcher Hersteller am besten passt. Die Entscheidung, welches System ihr bevorzugen würdet, hängt nicht nur von der Art, wie ihr Trails fahrt, ab. Den Setup und die Anpassbarkeit der Systeme berücksichtigen wir ebenfalls.
System Setup
Zwar wird die Zielgruppe für ein elektronisches Fahrwerk ein grundsätzliches Interesse an Technik haben,
aber wichtig ist es dennoch: Ohne App direkt losfahren ist nicht wirklich möglich. Zusätzlich ermöglichen individuelle Einstellungen einen deutlichen Performance-Gewinn, wenn man die Systeme personalisiert.
Fox Setup
Dämpfer einbauen. Sensoren am Bremssattel montieren – diese sind mit “Fork” und “Rear” gekennzeichnet. App herunterladen. Profil erstellen. In seiner “Garage” angekommen, legt man das Bike an und wird anschließend durch den Setup durchgeführt. Dämpfer mit Sensoren verbinden. System kalibrieren. Luftdruck einstellen. Danach empfehlen wir den Blick in die Einstellungen. Hier siehst du die fünf vorprogrammierten Standard-Fahrmodi. Auf den drei Punkten hinter dem jeweiligen Modus kannst du in den Einstellungen die vorgegebenen Werte und Szenarien einsehen – und auch ändern. Dafür solltest du aber schon ein bisschen Erfahrung mit dem System gesammelt haben, das ist nämlich auch schnell verschlimmbessert. Möchtest du anfangen, herumzuspielen, empfiehlt es sich, seine eigene Einstellung über das + in der Einstellungs-Übersicht anzulegen.
Das komplette Setup Video von Fox.
RockShox Setup
Federgabel, Dämpfer, Kurbel einbauen. Alle Teile einmal in Reihe verbinden – wichtig ist, mit der Gabel anzufangen, sie ist das Hirn des Systems. Fängst du mit einem anderen Bauteil an, kann es später Probleme geben. App herunterladen. Profil erstellen. In der RockShox-Garage legt man ebenfalls sein Bike an und muss dann nur noch die Gabel mit dem Bike-Profil in der App verbinden – der Rest sollte dann automatisch erscheinen. Powermeter, Trittfrequenz- oder Pedaliersensor eingeben. Luftdruck einstellen. System an der Gabel kalibrieren. Danach kannst du in der App oder über die Druckknöpfe des Controllers an der Gabel die Bias- und LSC-Einstellungen anpassen. Bei der Bias-Einstellung empfiehlt es sich, jeden der fünf Werte auszuprobieren, um zu testen, welche Einstellung am besten zu dir passt.
Wir empfehlen das Quick Start Video von RockShox.
Fazit SETUP
Die Fox App leitet den User etwas intuitiver durch den Setup-Vorgang – sind die Teile montiert, kann alles direkt am Handy durchgeführt werden. Bei RockShox ist es eine Mischung aus App und dem Gabel-Controller – hier spart man Zeit und Nerven, wenn man sich vorab das Quick Start Video anschaut. Bei Fox schadet es allerdings auch nicht, deren Video anzuschauen, wenn man noch nie etwas mit dem System zu tun hatte.
Wir empfehlen in beiden Fällen, sich mit den Apps auseinanderzusetzen und mit den Einstellungen zu spielen – dann holst du das meiste aus deinem e-Fahrwerk raus.
Wie fühlt es sich auf dem Trail an?
Nachdem man sich in der jeweiligen App angemeldet, alle Sensoren kalibriert und sich durch die Einstellungen gearbeitet hat, kann man losfahren. Wie sich die beiden Systeme auf dem Trail unterscheiden, haben wir im direkten Vergleich erfahren. Hierbei muss man bedenken, dass Fox Live Valve Neo grundsätzlich geschlossen ist und ab einer bestimmten G-Kraft Federweg zur Verfügung stellt. RockShox FlightAttendant hingegen ist grundsätzlich offen und schließt erst, wenn der Pedaliersensor eine Kraft oder Bewegung aufzeichnet. Anhand folgender Szenarien möchten wir euch beschreiben, was euch erwartet und wo die jeweiligen Vorteile liegen.
Uphill
In der Neo-Version von Fox Live ist die elektronisch gesteuerte und somit gelockte Federgabel nicht mehr integriert. Das fällt im Wiegetritt auf, während sich am Heck genau nichts tut. Auf Forstwegen marschiert das Bike dennoch entsprechend antriebsstark nach vorn.
Anders sieht es bei RockShoxs Flight Attendant aus. Die Auffahrt auf entspannten Wegen geht klar an Flight Attendant. Hier bewegt sich, je nach Setting, auch an der Front nichts. Mag man das nicht, könnte man den Lock-Modus an der Gabel per App auch dauerhaft deaktivieren.
Wo man sich bei manchen Bikes in Richtung Lockout reckt, um später in der Abfahrt zu vergessen, dass er zu ist, bieten Live Valve Neo und Flight Attendant sorglosen Komfort. Puristen werden hier aufschreien, aber auch der Anteil an Autos mit Automatik-Getriebe wächst ständig …
Wird der Uphill technisch, tun sich Unterschiede auf. Während bei Fox die Gabel nur als Informationslieferant mit dem Sensor am Bremssattel eingebunden ist, arbeitet unsere Lyrik nur, wenn sie soll.
Beide Systeme öffnen in dem Moment, in dem man ein Hindernis überfährt – oder eben auch nicht.
Bei Fox ist das abhängig vom Winkel, in dem sich das Fahrrad befindet, und welche G-Kraft am Sensor eingestellt ist. Bergauf gibt es in der Fox-App die Möglichkeit, das System zu überschreiben, sodass der Dämpfer immer blockiert bleibt.
RockShox öffnet schneller, wenn die Bias-Einstellung eher niedrig ist. Bei einem niedrigeren Bias-Wert spricht das Fahrwerk zum Beispiel schon bei kleinen Kopfsteinpflaster-artigen Erschütterungen während des Uphills an – hier würde es dann zum Beispiel von Lock in Pedal gehen, dadurch fährst du bequemer über kleine Unebenheiten als im Lock-Modus, bist aber trotzdem effizienter unterwegs als im komplett offenen Setting. Während bei einer hohen +2-Einstellung schon ein größerer Schlag protokolliert werden muss, dass das Fahrwerk aus dem Lock-Zustand geht.
Mit beiden Systemen gilt es, etwas zu spielen, wenn man sie genau auf die eigenen Vorlieben anpassen möchte. Traktion kann so bereitgestellt werden, wenn es über holprigen Untergrund geht und man diese Traktion wünscht.
Flacher Trail
Pedalieren oder sprinten über flache Trailabschnitte vor der nächsten Kante?
Bei Fox Live Neo ist der Dämpfer zu und man schießt nach vorn. Zum Öffnen braucht es in den Standardeinstellungen schon einen etwas markanteren Schlag – natürlich aber auch abhängig von der eingestellten G-Kraft. Ist der G-Wert bei Fox auf flachen Trails (oder auch bei der Abfahrt) sehr hoch eingestellt, stellten wir fest, dass sich das für einen aktiven Fahrer, der gerne abzieht oder Hindernisse mit einem Bunnyhop überspringen möchte, gewöhnungsbedürftig anfühlt – der Dämpfer bleibt beim Input von oben blockiert. Dadurch kannst du nicht so viel Pop generieren, wie du es sonst von deinem Bike gewohnt bist. Schraubt man den Wert wieder nach unten, stellt das kein Problem mehr dar.
Je nach Bias-Wert wechselt das Flight Attendant-Fahrwerk schneller oder langsamer in den Pedal- oder Lock-Modus. Dort angekommen bleibt die Gabel stabil oben stehen und man pumpt nicht in den Federweg. Gabel und Dämpfer öffnen bei einem Schlag mit einer niedrigeren Bias-Einstellung oder bleiben verhärtet mit einem höheren Wert. Selbst wenn man sein Fahrwerk vom Lenker aus zwischen offen, mittel und gelockt wechselt, wird man nie so nahtlos und sicher das ideale Setting für den plötzlichen Wurzelballen oder Steinfeld haben, wie es eines dieser Systeme schafft. Die Gedankenlosigkeit gegenüber einem manuellen Wechsel ist beeindruckend.
Wenn man in der Ebene rollt, hat das Fox-System einen Vorteil, da es immer geschlossen ist. Das RockShox-Fahrwerk macht erst beim Treten zu und ist beim reinen Rollen grundsätzlich offen. Möchte man hier möglichst effizient unterwegs sein, muss man die Bias-Einstellung möglichst hoch einstellen. Nach einem Schlag, der das System öffnet, macht das Fox-System schneller wieder zu – vor allem im Rollzustand.
Downhill
Auch bei der Abfahrt ist Fox Live Neo grundsätzlich geschlossen und Flight Attendant dagegen offen. Hier kann man sich jetzt die Frage stellen, ob man dort ein geregeltes Fahrwerk gar nicht mehr braucht? Möchtest du bergab eher den Komfort eines offenen Systems genießen oder bis zu einer gewissen Kraft ein blockiertes System haben, um einfach über kleine Unebenheiten zu fliegen wie ein Worldcup-Fahrer mit extra hartem Fahrwerk? Fährst du entspannte Singletrails ohne viel Erschütterung oder hast du viele grobe Schläge? Trittst du rein, sobald es der Trail zulässt oder rollst du eher entspannt durch die Gegend?
Flight Attendant wird im Downhill überwiegend offen sein und dir die volle Performance der Federung zur Verfügung stellen. Pedalierst du aus einem Anlieger heraus oder auf jeder möglichen Zwischensektion, geht das System in den Pedal- oder Lock-Modus – je nach deiner Bias-Einstellung und Länge der Sektion. Ist der Bias-Wert niedriger, dauert es einfach länger, bis das System umschaltet.
Fox Live Valve Neo wird so lange geschlossen bleiben, bis die voreingestellte Kraft deines gewählten Settings am Sensor erreicht ist und der Federweg freigegeben wird. Die Zeit, wie lange der Dämpfer offen bleibt, ist ebenfalls in der App ersichtlich und kann auf bis zu 4.000 ms (4 Sekunden) geändert werden. Tritt innerhalb dieser Zeit kein weiterer Schlag mit der eingestellten Kraft auf, schließt der Dämpfer wieder. Möchte man das Schließen des Dämpfers während der Abfahrt generell verbieten, kann man das im Downhill-Modus per App komplett überschreiben und das System dauerhaft öffnen – ab dem festgelegten Neigungswinkel. Das geht zwar auch bergauf und in der Ebene, aber sollte im Downhill am meisten Sinn machen.
Testpilot – Zusammenfassung zu Fox Live Valve Neo und RockShox Flight Attendant
Beide Systeme machen dich schneller auf dem Trail. Wenn du dein Setting gefunden hast, wird auch deine Ausfahrt unkomplizierter. Effizient geht es bergauf und bergab.
Wenn man eine Prognose abgeben möchte, dann wird es elektrisch.
Auch wenn es noch ein paar Jahre dauern wird, bis wir alle damit unterwegs sein werden, so werden elektronisch geregelte Fahrwerke im Performance-High-End-Sektor die Norm werden. Das Potenzial für unkomplizierte Anpassungen an der Suspension ist hoch. Wo aktuell Anwender, die gerne und viel in die Pedale treten, profitieren, braucht es nicht viel Fantasie, um über die Möglichkeiten in der Abfahrt zu philosophieren … was da dann alles auf Druck- und Zugstufenseite möglich sein wird? Das wird die Zeit zeigen.
Worüber man beim Nachrüsten nachdenken sollte
Unsere Testeindrücke sammelten wir auf einem Santa Cruz Hightower. Dieses Bike verfügt über einen relativ hohen Anti-Squat, was den Zugewinn der Effizienz am Heck etwas schmälert. Wer hier auf einem Bike mit niedrigeren Werten unterwegs ist, wird deutlich mehr Nutzen haben. Dennoch sind beide Systeme nicht uninteressant an Hinterbauten, welche sich auf Kettenzug verhärten. Ein Hebel zum Blockieren des Dämpfers ist nicht immer gut erreichbar und vermutlich hat jeder schon einmal vergessen, ihn vor der Abfahrt wieder umzulegen.
Beide Systeme auf den Punkt gebracht
Fox Live Valve Neo
Du willst komplett individualisieren? Bergauf komplett zu, bergab komplett auf, im Flachen zu, bis eine von dir definierte Kraft auftritt? Oder doch wieder ganz anders? Mit Fox Live Valve Neo kannst du die drei Grundsituationen – Uphill, Downhill, Ebene – voll und ganz auf deine Vorlieben anpassen – oder auch verschlimmbessern. Hier braucht es Erfahrung und Übung mit der App. Das System kann natürlich auch gut in den Standard-Settings verwendet werden. Außerdem gut geeignet für Fahrer, die nicht nur effizient pedalieren, sondern auch pumpen und über den Trail fliegen möchten – allerdings nur für den Dämpfer verfügbar.
RockShox Flight Attendant
Bei RockShox Flight Attendant hängt die Leistung deiner Gabel und dem Dämpfer von dem eingestellten Bias-Wert ab. Hier kannst du nicht in die Tiefe eingreifen, wie du es bei Fox kannst – was kein Nachteil sein muss. Die Bias-Einstellungen arbeiten durchdacht mit dem Gesamtsystem und bergen weniger Potenzial, das Fahrwerk zu verschlechtern. Hat man einmal sein Setting gefunden, fährt man problemlos über die Trails. Darüber hinaus lernt das System mit Active Ride Dynamics mit und passt die Unterstützung entsprechend deinen Leistungswerte an.
FAZIT – Wer profitiert generell von elektronisch geregelten Fahrwerken?
A – Der unbedarfte Genussfahrer, der sich mehr Effizienz und Performance erhofft, ohne darüber nachzudenken.
Die Grundeinstellungen beider Hersteller sind gut nutzbar und überraschen nicht, wie sie in das Fahrwerk eingreifen. Dementsprechend sehen wir eine positive Gedankenlosigkeit beim entspannten Uphill über Forststraßen oder wenn der Trail bergauf führt. Das Fahrwerk denkt mit und garantiert weniger Verlust durch Wippen am Heck und Front (bei RockShox). Gänzliches Set-and-Forget ist aktuell noch nicht möglich, da man die Akkus entsprechend geladen haben sollte. Dennoch kann solch ein Fahrwerk ein Zugewinn sein.
B – Der technikaffine Nerd
Du kennst die Klicks deiner Dämpfereinstellung auswendig? Je nach Strecke oder Außentemperatur machst du Anpassungen der Klicks? Du kennst die Watt deiner anaeroben Schwelle? Grundsätzlich hast du Freude an technischer Optimierung?
Wenn du zwei dieser Fragen mit Ja beantworten kannst, dann solltest du stark über ein solches Fahrwerk nachdenken. Die Möglichkeiten der Einstellung, die beide Systeme über die Grundlagen hinaus anbieten, sind immens. Egal, ob man bei Fox die G-Kräfte und Lagewinkel des Bikes zur Aktivierung des Systems anpasst oder bei RockShox Wattinput auslesen und Leistungsbereiche analysiert … Stunden in der Garage und in den Apps werden die Folge sein. Als Hobby-Enthusiast wird man sicher nicht plötzlich ein Rennen gewinnen, aber man kann sich die Zeit auf dem Trail mit Ausprobieren versüßen.
Wer sollte RockShox und wer sollte Fox kaufen?
Wenn ihr alles gelesen habt und nicht direkt hierher gesprungen seid, dann kennt ihr unsere Empfehlung bereits.
Selten hat man Produkte zweier Hersteller, welche so gut koexistieren können. Beide bedienen ein breites Spektrum. Da vermutlich nur Enthusiasten die Mehrkosten gegenüber einem klassischen Fahrwerk in Kauf nehmen werden, kann man davon ausgehen, dass diese auch das Interesse haben, sich tiefer mit der Materie zu beschäftigen. Genau dort liegen dann die Unterschiede im System.
Nerd – Schwerpunkt Fitness
RockShox Flight Attendant ist deine Wahl. Das Einbinden der getretenen Leistung ist hier der Schlüssel. Es öffnet die Tür für Analysen von Rundenzeiten und Effizienz. Mit der Software, welche Leistungsbereiche analysiert und anhand deiner körperlichen Fähigkeiten Anpassungen am Fahrwerk macht, ist mit nichts am Markt vergleichbar. Diese Zielgruppe ist vermutlich etwas allergisch auf das Mehrgewicht des Systems, wird diese Bedenken aber schnell verwerfen, wenn die ersten Diagramme auf dem Bildschirm sichtbar sind.
Nerd – Schwerpunkt Fahrwerk
Fox Live Valve Neo macht auch ein Cross-Country-Bike schneller. Dennoch sehen wir die Hauptnutzergruppe eher im Gravity-Sektor. Die Spezialität liegt in der Feinjustage des Systems. Werte für G-Kräfte und Neigungswinkel werden zu einer einstellbaren Erweiterung, die man sehr schnell auf die gleiche Stufe stellt wie die Klicks der Druck- und Zugstufe. Der Kaninchenbau ist tief und die Lernkurve kann steil werden. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Letztendlich profitiert man von einem Bike, das effizienter und schneller ist.
Ihr wollt mehr Tests?
Autor – Jens Staudt
Größe: 191 cm
Gewicht: 87 kg
Fahrstil: Mit seinem Race-Hintergrund sind die Linien geplant, auch wenn es mal rumpelt. Wenn möglich, werden Passagen übersprungen. Die ganze Breite eines Trails sollte man nutzen. Andere würden sagen – kompromisslos.
Motivation: Ein Produkt sollte sorgenfrei und möglichst lange funktionieren. Wenn man weniger schrauben muss, kann man mehr fahren. Er bastelt gerne und schaut, wie das Bike noch optimiert werden kann.
Autor – Yannick Noll
Größe: 178 cm
Gewicht: 75 kg
Fahrstil: Als ehemaliger Racer darf es gerne schnell und flüssig sein. Größere Sprünge und steile Rampen dürfen aber auch nicht fehlen. Das Bike ist etwas straffer und schneller abgestimmt, dass es entsprechend schnell auf Input vom Fahrer reagiert.
Motivation: Es soll Spaß machen. Ein Bike sollte nicht langweilig, alles platt bügeln. Der Charakter darf etwas lebendiger sein. Bei der Abstimmung, wie auch beim Fahrstil. Das Produkt sollte haltbar sein und auch auf längeren Biketrips sorgenfrei funktionieren.